<p class="p1">Es gibt Veranstaltungen, die nicht nur Menschen mit einer Idee und einem Ziel vereinen, sondern auch die M&ouml;glichkeit zur Entwicklung bieten, Sch&ouml;pfer und Kreative "inspirieren", Kenner und Sammler anziehen und die Zukunft und Trends gestalten. Ein solches Ereignis ist die Art Basel, die ich dieses Jahr besucht habe.</p>

<h3>Was ist die Art Basel?</h3>
<p>Die Art Basel ist die bei weitem prestigetr&auml;chtigste Kunstmesse der Welt und findet j&auml;hrlich in der Schweizer Stadt Basel, in Miami Beach und in Hongkong statt. Das Konzept der Art Basel ist seit mehr als f&uuml;nfzig Jahren unver&auml;ndert - ein Schaufenster f&uuml;r zeitgen&ouml;ssische Kunst aus aller Welt, das in verschiedenen St&auml;nden ausgestellt wird und Sammler, Galeristen, K&uuml;nstler und Kunstliebhaber aus aller Welt anzieht.</p>

<p class="p2">Die erste Art Basel fand 1970 statt und wurde von drei Schweizer Galeristen - Ernst Beyeler, Trudl Br&uuml;ckner und Balz Hilt - gegr&uuml;ndet, die es sich von Anfang an zur Aufgabe gemacht hatten, Kunstgalerien ganz unterschiedlichen Niveaus und F&auml;higkeiten eine Plattform zu bieten, um die Werke von K&uuml;nstlern, Designern, Fotografen und Bildhauern einem internationalen Publikum zu pr&auml;sentieren. Mit anderen Worten: Von den ersten Tagen ihres Bestehens an erf&uuml;llte die Art Basel die Rolle einer Art Kunstdrehscheibe, einer Art Vermittler zwischen Galerie, K&uuml;nstler und K&auml;ufer. F&uuml;r die 70er Jahre war ein solches Konzept in der Tat absolut revolution&auml;r.<br />Im Laufe der Jahre hat sich die Art Basel zu einem globalen Kulturph&auml;nomen entwickelt, das seine eigenen Ma&szlig;st&auml;be gesetzt hat - eine hohe Messlatte f&uuml;r Kunstmessen in aller Welt.</p>

<h3>Standorte der Art Basel</h3>
<p>Insgesamt gibt es drei Standorte. Der wichtigste ist die Messe in Basel, Schweiz, die j&auml;hrlich im Juni stattfindet und im riesigen Pavillon der Messe Basel untergebracht ist, einem weitl&auml;ufigen Ausstellungsraum, der Galerien mit einzelnen R&auml;umen f&uuml;r pers&ouml;nliche Pr&auml;sentationen und kuratierte Bereiche wie Unlimited, Parcours und Statements beherbergt. Jeder kann hier ganz unterschiedliche Formate der zeitgen&ouml;ssischen Kunst erleben - von Gem&auml;lden und Skulpturen bis hin zu gro&szlig;formatigen, monumentalen Installationen, Videokunst und Massenperformances.</p>
<p>Die zweitwichtigste Messe, die Art Basel Miami Beach, die 2002 er&ouml;ffnet wurde, hat sich zu einem der wichtigsten Ereignisse im internationalen Kunstkalender dieser Jahre entwickelt. Sie findet im Dezember statt und hat eine ganz andere Atmosph&auml;re als die Basel. Das ist nicht verwunderlich, denn die laute und oft ausgeflippte Kunstszene von Miami macht sich bemerkbar, vor allem wenn man sich die Besucher ansieht, die in den USA immer etwas aufreizender gekleidet sind als in der Schweiz. Dies ist jedoch nicht nur f&uuml;r Kunstmessen, sondern auch f&uuml;r Fashion Weeks charakteristisch; man vergleiche beispielsweise die New Yorker und die Pariser Fashion Weeks.</p>

<p>Bei der Art Basel Miami geht es immer um laute Partys, After-Partys, skandal&ouml;se Performances und die Entdeckung neuer Talente. Die dritte Inkarnation - die 2013 gegr&uuml;ndete Art Basel Hongkong - ist auf den Verkauf ausgerichtet und konzentriert sich insbesondere auf die dynamische Kunstszene in Asien. Die Art Basel Hongkong findet im M&auml;rz statt. Sie zeigt Kunstwerke nicht nur aus Asien, sondern auch aus anderen L&auml;ndern und bietet der Welt eine einzigartige Perspektive auf zeitgen&ouml;ssische Kunst.</p>
<p>Unabh&auml;ngig davon, um welche Art Basel es sich handelt: Jede der Messen bietet eine Vielzahl unterschiedlicher Programme und Veranstaltungen, darunter Meet-and-Greets und Networking mit K&uuml;nstlern, Podiumsdiskussionen, Performances und exklusive Projekte.</p>
<p>Im Fall der Art Basel ist es wichtig zu verstehen, dass die Messe nicht nur ein Ort ist, an dem Kunstwerke gekauft und verkauft werden, sondern auch ein vollwertiges Zentrum des kreativen Austauschs und des direkten Dialogs - ein Ort, an dem K&uuml;nstler, Sammler, Kuratoren und einfach nur Kunstinteressierte zusammenkommen, um die Vielfalt und Vitalit&auml;t der zeitgen&ouml;ssischen Kunstwelt zu feiern. Ja, das ist die poetische Form, in der ich die Essenz der Art Basel sehe.</p>

<p>&Uuml;brigens vergessen die Veranstalter auch die guten Taten nicht, indem sie verschiedene n&uuml;tzliche Initiativen ins Leben rufen, darunter solche, die auf die Unterst&uuml;tzung aufstrebender K&uuml;nstler und die F&ouml;rderung des kulturellen Austauschs zwischen L&auml;ndern und ihren M&auml;rkten abzielen. Zu den bekanntesten geh&ouml;ren die BMW Art Journey, ein Preis, der an einen K&uuml;nstler f&uuml;r eine kreative Reise um die Welt verliehen wird, und das Art Basel Cities Programm, das die Entwicklung kultureller Projekte in verschiedenen St&auml;dten zum Ziel hat.</p>
<p>Die Art Basel ist der unbestrittene Ma&szlig;stab f&uuml;r die Organisation von Veranstaltungen f&uuml;r zeitgen&ouml;ssische Kunst, setzt hohe Standards f&uuml;r die gesamte Branche und f&ouml;rdert vor allem Innovation und Vielfalt, regt den Verkauf an und bringt neue Talente hervor. Diese Messe verkauft nicht nur, sie pr&auml;gt den globalen Kunstmarkt, inspiriert neue K&uuml;nstlergenerationen und erm&ouml;glicht es der Kunst, geh&ouml;rt und nat&uuml;rlich auch gesehen zu werden.</p>

<h3>Art Basel 2024</h3>
<p>Jedes Jahr kommen mehr als 250 internationale Galerien in die kleine Schweizer Industriestadt und bringen buchst&auml;blich lastwagenweise das Interessanteste und Teuerste aus der Kunstwelt mit.</p>

<p>Ohne diese Messe besucht zu haben, ist es unm&ouml;glich, ihr Ausma&szlig; objektiv zu beurteilen, und glauben Sie mir, sie ist riesig!</p>
<p>Im Allgemeinen findet die Art Basel selbst nicht nur im Messezentrum Basel mit einer Fl&auml;che von 141.000 Quadratmetern statt, sondern auch in der ganzen Stadt und umfasst Stra&szlig;eninstallationen, Fassadengestaltungen, Performances und vieles mehr. Neben dem Hauptprogramm starten weitere Kunstmessen und -programme, die die Art Basel erg&auml;nzen und zu ihrem Verkehr beitragen. In diesem Jahr sind dies Unlimited, die monumentale Projekte, Installationen und Performances pr&auml;sentiert; Parcours - ein &ouml;ffentlicher Kunstsektor mit Installationen im st&auml;dtischen Raum; Film - mit einem Filmprogramm, das Kurz- und Langfilme umfasst; und Conversations - ein Programm mit Diskussionen und Debatten unter Beteiligung einflussreicher Pers&ouml;nlichkeiten aus der Kunstwelt.</p>

<p>In diesem Jahr gibt es f&uuml;nf Messen, die parallel zur Hauptmesse stattfinden:</p>
<p>1. Die 1996 gegr&uuml;ndete Liste ist eine Messe, die sich auf zeitgen&ouml;ssische Kunst, aufstrebende K&uuml;nstler und junge Galerien konzentriert.</p>
<p>2. Photo Basel, die einzige Kunstmesse der Schweiz, die sich ganz der Fotografie widmet.</p>
<p>3. Der bereits erw&auml;hnte Parcours, mit Installationen und Performances in der ganzen Stadt.</p>
<p>4. Design Miami/Basel - eine Veranstaltung, die dem Sammlerdesign gewidmet ist.</p>
<p>5. VOLTA Art Fair - eine Messe, die neue und aufstrebende Galerien unterst&uuml;tzt.</p>
<p>Es ist unm&ouml;glich, alles in drei Tagen zu sehen; Sie m&uuml;ssten die Anzahl der Stunden an Ihrem Tag um mindestens zehn erh&ouml;hen. Daher ist es sehr wichtig, im Voraus zu wissen, wohin man gehen muss, worauf man achten muss und was man auslassen kann. Auf den Besuch der Art Basel sollte man sich wie auf eine dreit&auml;gige Rundreise vorbereiten.</p>
<p>Meiner Meinung nach und den Nachrichten nach zu urteilen, war der UNLIMITED-Sektor, der gro&szlig; angelegten Projekten gewidmet ist, der interessanteste von allen pr&auml;sentierten Bereichen.</p>

<h3>UNLIMITED</h3>
<p>Der Bereich Unlimited Art Basel, in dem sich die monumentalen Werke befinden, ist wirklich beeindruckend. Zumindest wegen der enormen Gr&ouml;&szlig;e der ausgestellten Werke, die &uuml;brigens dieses Jahr besonders zahlreich waren. Von allen, die ich gesehen habe, m&ouml;chte ich einige hervorheben.</p>
<h3>Giannis Kounellis, Senza Titolo.</h3>
<p>Eine sehr sch&ouml;ne Installation, die mich mit ihren gro&szlig;formatigen Stoffsegeln beeindruckt hat, die an Karavellen und Seereisen erinnern.</p>

<h3>Julio Le Parc. Zepelin de Acero.</h3>
<p>Zepelin de Acero, das zum ersten Mal in der Fondation Herm&egrave;s in Tokio zu sehen ist, ist eine eigent&uuml;mliche Erkundung von Licht und Bewegung, die das Werk von Le Parc charakterisiert, der &uuml;brigens einer der Begr&uuml;nder der kinetischen und optischen Kunst ist. Die Kombination aus Stahl und Leuchtk&auml;sten erzeugt ein hypnotisierendes Schattenspiel und zwingt den Betrachter dazu, seinen Blickwinkel st&auml;ndig zu &auml;ndern, um alle Nuancen dieser komplexen Komposition zu erfassen.</p>

<h3>Chiharu Shiota: Die verl&auml;ngerte Linie</h3>
<p>Die kilometerlangen roten F&auml;den, die von den an der Decke h&auml;ngenden Papierfiguren herabh&auml;ngen, sind wahrhaft hypnotisierend. Nach ihrem schweren Kampf gegen den Krebs hat Chiharu mit dieser monumentalen, 16 x 9 Meter gro&szlig;en Komposition versucht, Leben, Tod und ihre untrennbare Beziehung zueinander zu vermitteln.</p>

<h3>Yayoi Kusama: Aspiring to Pumpkin's Love, the Love in My Heart</h3>
<p>Yayoi Kusamas gro&szlig;formatige Installation ist ganz in ihrem typischen und vertrauten Stil gehalten. Ein riesiger, surrealer Bronzek&uuml;rbis ist mit Kusamas legend&auml;ren Punkten verziert. Alles folgt dem Kanon der japanischen Pop-Art-Legende - der Dynamik, die sich in der Interaktion von Raum und Form ausdr&uuml;ckt.</p>

<h3>Sam Falls: Fr&uuml;hling bis Herbst</h3>
<p>Sam Falls ist bekannt f&uuml;r seine meisterhafte Arbeit mit nat&uuml;rlichen Elementen - er schafft seine Werke beispielsweise mit Hilfe von Licht und Regen. Die Natur spielt in seinem Werk eine zentrale Rolle, und Spring to Fall ist da keine Ausnahme. Der K&uuml;nstler wandte eine Technik an, bei der Zweige, Blumen, Bl&auml;tter und Pigmentmaterial auf der Leinwand platziert werden, die dann unter freiem Himmel belassen wird. Sonnenlicht und Wetterbedingungen wirken dann als Sch&ouml;pfer, die einzigartige Drucke und Farb&uuml;berg&auml;nge erzeugen.</p>

<p>Neben dem gro&szlig; angelegten UNLIMITED gab es an jedem der Veranstaltungsorte etwas Einzigartiges zu entdecken.</p>

<p>Auf der Design Miami/Basel gab es wie immer eine ganze Reihe interessanter Objekte und Ausstellungen. In diesem Jahr lag ein besonderer Schwerpunkt auf dem Erbe des italienischen Designers Gaetano Pesce, dem mehrere Ausstellungen gewidmet waren, wie z. B. Pratt Chair no. 7 von Pulp Galerie und Fire Opens Stone Bench von Samuel Ross. Erw&auml;hnenswert sind auch die Einzelausstellung von Ben Storms in der Galerie Objects with Narratives, die Ausstellung von Maxime Flatry &uuml;ber das Erbe von Jean-Michel Frank und die Einzelausstellung von Franz West in der Galerie Eva Presenhuber. Andererseits ist die Liste f&uuml;r ihre Unterst&uuml;tzung aufstrebender Talente und innovativer Ans&auml;tze in der Kunst bekannt und zeigt Werke von j&uuml;ngeren K&uuml;nstlern.&nbsp;</p>
<p></p>
<p><br />Es gab viele sch&ouml;ne Keramiken, aber auch interessante Projekte, die mit traditionellen, alten Materialien und Verarbeitungstechniken arbeiten. Das indische Nolwa Studio beispielsweise arbeitet mit Designern aus der ganzen Welt zusammen, um neue Visionen und Interpretationen traditioneller indischer Handwerkskunst wie Bidri, der alten Kunst der Metallbearbeitung, zu pr&auml;sentieren.</p>

<p>Im Allgemeinen drehten sich viele St&auml;nde um die Idee der Bewahrung von Traditionen. Craft x Tech beispielsweise zeigte die Arbeiten des Projekts Tohoku 2024, das japanisches Kunsthandwerk und moderne Technologie miteinander verbindet. Lackwaren, M&ouml;bel mit komplizierten Intarsien und Textilprodukte - all dies war das Ergebnis der Zusammenarbeit zwischen Handwerkern aus der japanischen Region Tohoku und verschiedenen internationalen Designern.</p>
<p>Absolut fasziniert war ich auch vom Stand der Galerie Meubles et Lumi&egrave;res, die eine einzigartige Sammlung franz&ouml;sischer Designer aus der Avantgarde-&Auml;ra der 60er Jahre pr&auml;sentierte, darunter eine Blume aus den Sesseln von Jean-Pierre Laporte.</p>

<p>Es ist anzumerken, dass es so viel Kunst gab, dass man irgendwann in Panik ger&auml;t - wie soll man denn Zeit haben, alles zu sehen? Ich spreche nicht einmal davon, innezuhalten, um alles in sich aufzunehmen. Aber so ist es nun einmal, und wie mein guter Freund, ein Kunsthistoriker, mir einmal sagte: "Kunst muss nicht verstanden werden; sie interagiert mit dir auf einer zellul&auml;ren Ebene. Es reicht, wenn man sich in ihrem Umfeld aufh&auml;lt.</p>

<h3>Was ist die Bilanz?</h3>
<p>Zweihundertf&uuml;nfundachtzig internationale Galerien, darunter zweiundzwanzig, die zum ersten Mal dabei sind, siebzig monumentale Werke und Installationen - zus&auml;tzlich zu denen, die in den Sektionen Galerien, Feature, Statements und Editionen pr&auml;sentiert werden - und mehrere tausend K&uuml;nstler, Designer und Bildhauer. Die Art Basel 2024 war gro&szlig; und faszinierend, ich w&uuml;rde sogar sagen, zu gro&szlig;, denn es ist einfach unm&ouml;glich, alles zu sehen, was pr&auml;sentiert wird, selbst wenn man die vorgegebenen Tage einh&auml;lt.</p>

<p>Viele Teilnehmer, Galeristen und Investoren waren besorgt &uuml;ber die wirtschaftliche Komponente der Art Basel, aber diese Bef&uuml;rchtungen zerstreuten sich am Tag der VIP-Er&ouml;ffnung der Messe wie Rauch. Am Mittag des ersten Tages wurde bekannt, dass die Galerie David Zwirner das Diptychon "Sunflowers" von Joan Mitchell f&uuml;r den Rekordpreis von 20 Millionen Dollar verkauft hatte. Dies geschah zeitgleich mit der Nachricht &uuml;ber den Verkauf von Werken von Gerhard Richter (6 Millionen Dollar) und Yayoi Kusama (5 Millionen Dollar) durch dieselbe Galerie.</p>
<p>Auch andere Galerien erzielten hohe Ums&auml;tze, was sehr erfreulich ist, denn wenn Kunst verkauft wird, bedeutet dies, dass jemand sie braucht und sie somit weiterlebt.&nbsp;</p>

Art Basel 2024 mit Olga Leffers

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