Man of the hour: Künstler YUGO im exklusiven Talk für L’Officiel Austria Hommes
Jugo Ürdens, auch bekannt unter dem Künstlernamen „YUGO“ hat sich in der jungen Musikszene längst einen Namen gemacht – und das nicht nur auf Spotify Playlists. Im Interview teilt er Insiderwissen über seine Musikeinflüsse und die Stil-Entwicklung seines eigenen Modestils.
Jugo Ürdens, YUGO, oder schlicht und einfach „Der schönste Mann Wiens“?
Mittlerweile bist du unter dem Künstlernamen YUGO, ehemals aber auch als „Jugo Ürdens“ bekannt – was hat es mit deinen Künstlernamen auf sich?
Jugo Ürdens: „Ich habe mich ganz lange „Jugo Ürdens“ genannt – die Idee kam von meinem damaligen Mitbewohner, der meinte, dass das doch ein witziger Künstlername für mich wäre. Ich fand es im ersten Ansatz zwar witzig, aber auch irgendwie etwas albern. Mit der Zeit wurden meine Musik und meine Karriere dann etwas ernster und der „Witz“ an dem Namen verlor auch irgendwie an Reiz, daher war der nächst-logische Schritt, meinen Namen in YUGO zu ändern – Im Hinblick darauf spielen natürlich auch meine Wurzeln eine große Rolle in der Namensgebung.“
Wie würdest du deinen eigenen Musikeinfluss beschreiben und was unterscheidet dich vielleicht von anderen jungen Deutsch-Rappern dieser Zeit?
Jugo Ürdens: „Damals, als ich angefangen habe, auf jeden Fall sehr viel Kanye West und Pharrell Williams, aber ich verfolge natürlich auch immer die neuen, aktuellen Künstler und Songs so nebenbei etwas mit. Ich glaube, was mich am meisten von anderen Musikern unterscheidet, ist der Inhalt meiner Songs. Ich achte sehr stark auf die Texte und die Message, die ich in meinen Songs verpacke und nach außen kommunizieren möchte. Mir ist wichtig, dass meine Songs bis zu einem gewissen Grad lyrisch anspruchsvoll sind.“
Von einer Idee, dem Text, dem Produktionsprozess bis hin zum endgültigen Aufnehmen – wie entsteht im Normalfall ein Song von dir?
Jugo Ürdens: „Das ist tatsächlich immer ganz unterschiedlich. Meistens ist es aber so, dass ich zu Hause sitze und mir plötzlich eine Idee kommt – dann setze ich mich ans Keyboard, produziere eine erste Skizze und überlege mir erste Textzeilen. Danach gehe ich ins Studio zu meinem „Mann-für-alles“, mein Produzent Erik B., der meine Skizze in einen Song verwandelt. Er versteht sofort, was ich möchte und wie meine Vision anhand der Skizze klingen soll. Daraufhin geht es schon an den Text: da starten wir meist mit dem Refrain und arbeiten uns dann vor. Normalerweise lassen wir das Projekt dann ein paar Tage oder Wochen liegen und gehen dann nochmal mit „frischen Ohren“ darüber. Es kommt aber immer darauf an, mit wem ich arbeite. Oft gehe ich auch direkt mit einem Producer ins Studio, der auf Anhieb eine Idee für einen Beat hat und dann starten wir auch schon direkt in die Session rein. Wenn alles fertig ist, überlege ich mir ein visuelles Konzept für ein passendes Musikvideo – da kommen mir die meisten Ideen, die ersten Bilder oft unter der Dusche. Anschließend versuche ich diese Gedanken zu verschriftlichen, rede mit meinem Video-Team und gemeinsam entwickeln wir ein finales Konzept und legen los.“
Was wäre eine Traum Kooperation mit einem anderen Musik Künstler?
Jugo Ürdens: „Ganz generell würde es mich reizen, auch außerhalb meiner Hip-Hop-Szene mit anderen Künstlern zu kollaborieren. Faber wäre da ein Beispiel, das würde mich sehr freuen, wenn das klappen würde. Auch international gäbe es ein paar Namen, wie z.B. Pharrell oder auch Daft Punk – eine Zusammenarbeit mit denen wäre auf jeden Fall ein Traum!“
Medien nennen dich gerne „Den schönsten Mann Wiens“ - wie fühlt sich das an?
Jugo Ürdens: „So habe ich mich ja tatsächlich selbst mal – mit einem Augenzwinkern genannt und die Medien haben das dann aufgegriffen und vielleicht auch teilweise zu ernst genommen. Es ist schon ganz witzig, es stört mich auch nicht. Manchmal frage ich mich, ob es eine gute Idee war, weil man dann oft auch nur auf diesen Satz reduziert wird – aber im Großen und Ganzen ist der Umgang damit sehr entspannt und es hat sich irgendwie auch etabliert.“
In Bezug auf Fashion: Was unterscheidet deinen privaten Stil von deinen On-Stage- oder auch Musikvideo-Looks?
Jugo Ürdens: „Sowohl on-stage als auch off-stage hat sich das in den letzten Monaten sehr stark verändert. Ich komme ja ursprünglich vom Skateboarden – daher war mein Go-To-Outfit für fast alles: Hoodie, Jeans, Schuhe – und fertig. Mein Stylist Mike York hat mich da aber in den letzten Monaten im Rahmen unserer Zusammenarbeit sehr belehrt, mir auch andere Seiten gezeigt und daher werden die Outfits jetzt immer detaillierter und durchdachter. Im Sommer und Herbst waren das jetzt für die Bühnenoutfits auf den Festivals beispielsweise viele Pullunder, weitere Hosen, ausgefallenere Schuhe, etc. Jetzt gebe ich mir auch mehr Mühe, diesen Stil privat in meine Garderobe zu integrieren und da ist die Arbeit mit Mike York natürlich auch maßgeblich daran beteiligt.“
Woher findest du und dein Team die Inspirationen und gibt es einen aktuellen Favourite Look?
Jugo Ürdens: „Die meiste Inspiration ziehe ich immer schon klar aus der Skateboard-Szene, da ich seit meinem 12. Lebensjahr skate und mich davon immer schon beeinflussen habe lassen. Ich finde auch, dass die Skateboard-Fashion teils auch wegweisend für die Street Style Culture war, die ja mittlerweile ihren Weg in den High Fashion Bereich gefunden hat. Immerhin wurde erst kürzlich die Kollaboration zwischen Palace (einer Skateboard-Marke) und Gucci bekannt gemacht. Mir gefallen die Designs der Skateboards, die Schuhe, die T-Shirts... das alles nehme ich als meine größte Inspiration. Ich denke, das gilt auch für viele andere, die vielleicht nicht direkt mit dem Sport zu tun haben, aber die dazugehörige Fashion feiern.“
Welche Projekte und Musikerscheinungen sind bereits in Planung? Was wünscht du dir für deine zukünftige Musikkarriere?
Jugo Ürdens: „Mein neues Album ist am 04.11. erschienen und dann geht’s auch schon direkt weiter mit dem nächsten Projekt. Ich glaube jeder Musiker wünscht sich irgendwann den ganz großen Durchbruch, da geht’s mir natürlich nicht anders.
Aber im Moment bin ich auch einfach sehr froh, wieder das machen zu können, worauf ich Lust habe und wieder komplette künstlerische Freiheit genießen zu können – was so in der Vergangenheit leider nicht immer der Fall war.“
Team Credits
Talent: Yugo | @jugouerdens
Fotograf: Studio Julien Barbès | @studiojulienbarbes
Fashion Stylist: Mike York / Perfect Props Artist | @thelionsking